Taiga ist eines jener Puds, auf denen
2-Halling angesagt ist; und sparsamer Umgang mit Grunts. Deshalb wurde
in diesem denkwürdigen Spiel auch keine dieser Einheiten gesichtet.
Erste Erkundungsflüge zeigten, dass sich Sin oben im Norden gemeinsam
mit mir Eriador befand. Soldier baute im Osten, während der Süden
aufgeteilt von Ottiking, XBremer und Dark besetzt war. Sin der alte
Hühnerzüchter griff - wie zu erwarten war - im Norden mit Drachen
an. Gegen die Geier hatten sich allerdings bereits gut trainierte
Axtwerfer bereitgehalten. Aber diesmal kamen nicht nur die Vögel,
sondern sie wurden von starken Bodenkräften unterstützt. Mit
bloodlusted Ogern und Deathknights ging es Eriador an den Kragen, der
zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausreichend mit zusätzlichen
Landstreitkräften versorgt war. Die Taiga hat es an sich, dass auf
solche großen Distanzen wie in diesen Start-Positionen keiner der
Allierten helfen konnte.
Etwas länger hielt sich im Südosten
in der Ecke Dark gegen Angriffe von Ottiking und XBremer, die sehr mit
unzähligen Wachtürmen zu kämpfen hatten, mit denen Dark seine Basis
gesichert hatte. Soldier über ihm im Norden kam nicht hinunter und
versäumte es lange, das trennende Waldstück mit einigen Sappern
aufzusprengen. Erst der sich langsam in die Mitte vorarbeitende Sin
beendete die Teilung mit 6 Sprengern und so nahm die Geschichte ihren
Lauf...
Dark konnte nicht mehr gerettet werden
und langsam konzentrierten sich alle Aktivitäten auf den schmalen,
schräg verlaufenden Durchlass ziemlich genau in der Mitte der Taiga.
Aus unzähligen Barracks strömten förmlich Oger während die
Kontrahenten allmählich eine Goldmine nach der nächsten ausbeuteten
und dabei auch kaum gestört werden konnten. Jede Bewegung in Richtung
des Gegners führte unweigerlich über diese Nahtstelle und so
spielten sich unschöne Szenen, ja man kann sagen: Dramen, auf einem
Stückchen Land ab, dass in einer wirklichen Welt vielleicht 200 qm
gewesen wären. Ein klassisches Nord gegen Süd, bei dem der
Schlagabtausch lange auf der Grenze in der Mitte stattfand.
Welle über Welle an bloodlusted Ogern
eilten durch das Nadelöhr, während die Widersacher Runen sprachen
und Death and Decay in der Luft lag. Spätestens eine zweite Staffel
von Ogern, die schon für den nächsten Angriff aufgestellt waren,
beendeten die Ambitionen der Angreifer. Mal gemeinsam in einer Welle,
mal kurz hintereinander jagten die Verbündeten ihre Einheiten durch
die Taiga-Hölle.
Randbemerkung: Dieses Spiel fand ca. 4
Uhr früh in der Nacht zum Samstag statt und der Konferenzraum der
Jugendherberge hallte wider vom Blutrausch-Gebrüll der Oger und dem
Schlachtlärm, da Warcraft-Spieler grundsätzlich schwerhörig zu sein
scheinen ;-). Zwischendrin das Stöhnen der Spieler, wenn ein Angriff
des Gegners besonders weh tat oder Soldier's leicht irres Lachen, wenn
es mal wieder richtig Spaß machte und ein Angriff was
"wegschaffte". In Fachkreisen sagt man, dass Einzelpersonen
während dieses Schlagabtausches überlegten, einfach mit einem
Unentschieden zu beenden.
Zeitweise war der Durchgang so mit den
Überresten der Gefallenen bedeckt, dass der Boden nicht mehr zu
erkennen war. Hier den Spruch "Tote erwecken" eingesetzt,
hätte uns einen Skelett-Rush beschert. Langsam aber sicher setzten
sich nun von Norden her Sin und Soldier durch. Millimeter um
Millimeter (eigentlich mehr "Pixel um Pixel") kamen sie
näher an die Kasernen und Gebäude von XBremer heran und drängten
die beiden Kontrahenten zurück. Nach langer Schlacht gingen die
Kasernen in Flammen auf und auch die Goldpeons der
"Südstaatler" wurden nun wieder Ziel der Angriffe.
Ein sehr spannendes und für die
Spieler sehr anstrengendes Gemetzel ging zuende. Highlight war mit
Sicherheit auch eine Statistik (leider kein Screenshot :-( ), die für
XBremer 705 Einheiten und ca. 450 Kills auswies.
Autor: Eriador AOD
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